Ohne Bildung keine Integration / IB fordert Bildungsinitiative für Migranten


Der Internationale Bund (IB) begrüßt den von Bundeskanzlerin Angela Merkel einberufenen „Integrationsgipfel“ am 14. Juli. „Damit“, so der Vorstandsvorsitzende des IB, Werner Sigmund, „ist das Thema endlich dort angekommen, wo es hingehört: in die Chefetage.“

 

Insgesamt, kritisiert der IB, sei das Thema Integration im Einwanderungsland Deutschland zu lange vernachlässigt worden. Wenn die Große Koalition jetzt ernst machen will mit einer planvollen Integration von Zuwanderern, könne sie auf die Unterstützung von Experten wie den IB bauen, der jährlich rund 40.000 Migranten in Kindergärten, Schulen und Bildungseinrichtungen betreut und ausbildet. 
„Zugewanderte Menschen müssen in die deutsche Gesellschaft eingegliedert werden, um den sozialen Frieden in unserem Land und damit die wirtschaftliche Stabilität zu sichern“, unterstreicht Sigmund.

Dem IB als einem der größten Anbieter von Integrationskursen in Deutschland ist deshalb besonders daran gelegen, dass mit dem Integrationsgipfel auch eine Bildungsinitiative für Zuwanderer gestartet wird. Ohne Bildung könne es auch keine Integration geben, so Sigmund. Angesichts des Gipfels erneuert der IB daher seine Forderung, vorhandene Mittel für die Integrationskurse nicht einzubehalten, weil die Teilnehmerzahl geringer ist als erwartet, sondern eine neue Qualitätsoffensive zu starten. Nur durch eine deutliche Aufwertung der Integrationskurse können die Teilnehmer wirklich für den deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt fit gemacht werden. Das könne aber nur realisiert werden, erneuerte Sigmund eine Forderung des IB, wenn die Kurse statt wie bisher über 600 in Zukunft über mindestens 900 Stunden gingen. Gleichzeitig mit der sprachlichen muss aber auch die berufliche und gesellschaftliche Integration der Zuwandernden stärker in den Blickpunkt rücken und gefördert werden.

„Die Politik hat es in der Hand, ob die Jugendlichen von heute – vor allem die mit Migrationshintergrund – die dringend benötigten Fachkräfte oder die Arbeitslosen von morgen werden“, betont Sigmund.

Wenn der Integrationsgipfel der Bundeskanzlerin dazu beitragen könnte, ein größeres Bewusstsein für diese Situation zu schaffen, dann sei das schon ein Erfolg. 
Gleichzeitig warnt der IB jedoch davor, die mit dem Gipfel verbundenen Hoffnungen, vor allem bei den Betroffenen, zu enttäuschen. „Das darf keine reine Publicity- oder gar Alibiveranstaltung werden“, warnt Sigmund. Dafür sei das Thema angesichts von inzwischen 15,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland viel zu ernst.


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