Mehr als fünf Jahrzehnte ehrenamtliches Engagement


Im Alter von 92 Jahren ist am vergangenen Freitag in Reutlingen der Maler und Grafiker Heinrich Hartmann gestorben. Hartmann war im Jahr 1949 einer der drei Mitbegründer des Internationalen Bundes (IB).

 

Gemeinsam mit dem SPD-Politiker und Staatsrat Prof. Dr. Carlo Schmid und dem Vertreter der französischen Militärregierung Henri Humblot initiierte Hartmann in Tübingen die Gründung des IB. Erstes Ziel des Vereins war die Integration von heimatvertriebenen jungen Frauen und Männern in Westdeutschland. Daraus ging einer der größten freien Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit in Deutschland hervor. Heute hat der IB 700 Einrichtungen an 300 Orten, 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen jährlich rund 300.000 Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei der beruflichen und privaten Lebensplanung.

Heinrich Hartmann hat den Verband bis zu seinem Tod in vielen Funktionen begleitet. Er war mehr als drei Jahrzehnte Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes und 17 Jahre Vorsitzender des Bundeskuratoriums. Er hat großen Einfluss auf die Entwicklung des IB genommen. Sein Intellekt, seine hohe Sensibilität und seine große Präzision in der Umsetzung seiner Gedanken und Vorstellungen haben ihn zu einem unverzichtbaren Helfer und Ratgeber des Verbandes gemacht.

Wegen seines großen ehrenamtlichen Engagements für die Jugend und den IB wurden ihm das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg verliehen.

Im Jahr 1914 wurde Heinrich Hartmann als Sohn eines Schuhmachers in Oelsnitz im Erzgebirge geboren. In seiner Geburtsstadt eröffnete er noch zwei Jahre vor seinem Tod eine Kunstgalerie im neuen "Heinrich-Hartmann-Haus". In diesem Haus sollen junge Künstler die Gelegenheit erhalten, erstmals Werke von sich auszustellen. Ziel von Heinrich Hartmann war es, die regionale Kulturlandschaft in seiner sächsischen Heimat zu fördern. Auf seinen Wunsch hin wird er in Oelsnitz auch zur letzten Ruhe gebettet. 
Der Internationale Bund - Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e.V. - hat ihm viel zu verdanken und wird sein Andenken stets ehren.


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