Jugendministerin Renate Schmidt verspricht Hilfe im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit


Der Internationale Bund (IB) wird alles in seiner Macht stehende tun, um die drohende Ausbildungskatastrophe in diesem Jahr zu verhindern. Das wurde auf der Mitgliederversammlung des Freien Trägers der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit vom 22. bis 24. Mai in Leipzig deutlich. Zum Auftakt der Veranstaltung forderte der scheidende Präsident des IB, der ehemalige Bundesarbeitsminister Dr. Herbert Ehrenberg, dass die Unternehmen ihre Verantwortung für die Jugend stärker wahrnehmen und mehr jungen Leuten den Start ins Berufsleben ermöglichen müssen. Alleine durch öffentlich finanzierte Programme und Maßnahmen im Bereich der beruflichen Bildung könnten auch in diesem Jahr nicht alle jungen Menschen mit Ausbildungsplätzen versorgt werden. Ohne die Bereitschaft von Unternehmen, sich stärker zu engagieren, so Ehrenberg, müsste in diesem Jahr mit 740.000 arbeitslosen Jugendlichen gerechnet werden. Die Bundesjugendministerin Renate Schmidt, prominente Gastrednerin der Veranstaltung, versicherte den in Leipzig versammelten Mitgliedern des IB, dass sich auch die Bundesregierung in letzter Konsequenz eine Ausbildungsabgabe vorstellen kann. Die müssten dann die Betriebe zahlen, die nicht oder nicht genug junge Auszubildende beschäftigen. In Leipzig informierte der IB auch über seine Kampagne "ausbilden statt ausgrenzen": Unter anderem mit zahlreichen Aktionen seitens des Präsidiums und vielen Einrichtungen des IB sei es gelungen, die Kürzungen im Bereich der beruflichen Förderung für benachteiligte und lernbehinderte Jugendliche rückgängig zu machen. Neuer Präsident des Internationalen Bundes ist Bruno W. Köbele, ehemaliger Vorsitzender der IG Bau. Er löst Dr. Herbert Ehrenberg ab, der sechs Jahre lang, vier davon als Vorsitzender des Vorstandes und nach einer Satzungsänderung im Jahr 2001 zwei Jahre als Präsident an der Spitze des Vereins stand. Der neue Präsident dankte seinem Vorgänger für seinen Einsatz. Ehrenberg habe den Verein in seiner vielleicht schwierigsten Zeit geleitet, als der Umbau des IB zum aktiven Anbieter sozialer Dienstleistungen anstand und hervorragend bewältigt wurde. Zu Stellvertretern von Köbele wurden die Bundesfamilienministerin a.D. Christine Bergmann, der ehemalige Direktor der Dresdner Bank, Dr. Hans Arnold und der frühere Direktor der Robert Bosch GmbH, Jürgen-Friedrich Weskott, gewählt.

 

     
Motto der Mitgliederversammlung in Leipzig war "Der IB in einem wachsenden Europa". Entsprechend berieten die Teilnehmer über einen Leitantrag, der helfen soll, den IB neu aufzustellen und seine Orientierung in Richtung Mittel- und Osteuropa festschreibt. Als ein erfahrener Anbieter von Angeboten der Sozialen Arbeit und Beruflichen Bildung will der IB nach den Beschlüssen von Leipzig dabei helfen, die Beitrittsländer zur Europäischen Union europafähig zu machen und dort entsprechende Strukturen aufzubauen. 


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