Jugendmigrationsdienste fordern auskömmliche Finanzierung


Gemeinsame Gespräche im Bundestag: Die Bundestutor*innen Dr. Talibe Süzen (AWO), Walter Weissgärber (BAG EJSA), José Torrejón (BAG KJS) und Jochen Kramer vom IB mit MdB Alois Rainer (2.v.r.).

Am 18.10. haben sich die Bundestutor*innen für das JMD-Programm im Bundestag mit den Haushaltsberichterstatter*innen des BMFSFJ getroffen, um ihre Forderung nach einer auskömmlichen Finanzierung der JMD-Arbeit zu untermauern.

Svenja Stadler (SPD) und Alois Rainer (CSU) haben beide ihre Unterstützung zugesagt, konnten aber keine konkreten Versprechen machen, denn bis zur Haushaltsbereinigungssitzung am 15. November werden noch viele Organisationen ihre Forderungen vortragen.

Die Argumentationslinie der Bundestutor*innen basierte auf dem JMD-Forderungspapier und dem Fact Sheet, die bereits im Rahmen des JMD-Aktionstages im September genutzt wurden. In beiden wird eine Aufstockung von mindestens 8 Millionen Euro des Haushalts für das KJP-Bundesprogramm Jugendmigrationsdienste gefordert.

In den Gesprächen wurden strukturelle, finanzielle und inhaltliche Argumente vorgebracht. Als eher strukturell gelten:

  1. JMD und Trägergruppen sind verlässliche Partner bei der Umsetzung der Programmziele,
  2. neue Programmbereiche und inhaltliche Schwerpunkte werden schnell umgesetzt,
  3. die Strukturen sind etabliert und haben sich bewährt.

Als finanzielles Argument wurde aufgeführt, dass die begründete Berechnung der geforderten acht Millionen lediglich auf die auskömmliche Finanzierung der Personal- und Sachkosten abzielt und den Status Quo sichert. Die Gruppenangebote und dringenden Investitionen sind dabei noch nicht mitgerechnet.

Als inhaltliche Argumente wurden die Beratungsarbeit, Gruppenarbeit, Netzwerkarbeit und die gesellschaftspolitische Dimension, also unter anderem die interkulturelle Öffnung und diskriminierungskritische Arbeit der JMD vorgetragen.

477 Jugendmigrationsdienste (JMD) beraten, begleiten und unterstützen junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in gesetzlichem Auftrag. Sie bieten umfassende Orientierung im neuen Land, ebnen den Weg für eine sprachliche, schulische, berufliche und soziale Teilhabe. Das gelingt durch sozialpädagogische Beratung, Case Management und soziale Gruppenarbeit. Wobei sich die Arbeit in besonderer Weise durch intensive Beziehungsarbeit, Vertrauensaufbau und Netzwerkarbeit auszeichnet. Als Teil des migrationsspezifischen Beratungsangebots gemäß § 45 Aufenthaltsgesetz sind die JMD auch an der Seite neu zugewanderter und geflüchteter junge Menschen während und nach den Integrationskursen.


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