Der Internationale Bund (IB) fordert, dass im Schulunterricht mehr über Medienkompetenz gesprochen wird. Hintergrund ist eine aktuelle Studie, die die Universität Augsburg gemeinsam mit dem neuseeländischen Bildungsforscher John Hattie durchgeführt hat. Schüler*innen können demnach durch eine intensive private Smartphone-Nutzung in Lernrückstände von bis zu einem Jahr geraten.
Ein weiteres Ergebnis der Untersuchungen: Junge Menschen, die viel Zeit am Mobiltelefon verbringen, sind stärker gefährdet, Schlafstörungen zu erleiden und Opfer von Cybermobbing zu werden. Beides wirft sie in ihren schulischen Leistungen zusätzlich zurück.
Medienkompetenz als Mittel gegen Verschwörungstheorien
Während der COVID-19-Pandemie ist die Medienkompetenz der Schüler*innen zudem besonders gefragt. Im digitalen Fernunterricht besteht ohnehin bereits die Gefahr, dass Kinder und Jugendliche mit schlechteren Noten weiter abgehängt werden. Fehlt ihnen fundiertes Wissen zum Umgang mit Laptop oder Tablet-PC, potenziert sich das Problem. Der Internationale Bund spricht sich daher einmal mehr für eine stärkere Thematisierung von Medienkompetenz im Schulunterricht aus.
„Schüler*innen aus sozial schwächeren Familien sind besonders darauf angewiesen, dass ihnen in der Schule beim Umgang mit Medien – ob digital oder nicht – geholfen wird. Denn ihren Eltern fehlen oft die Zeit und das Wissen, um dies zu tun. Medienkompetenz ist zusätzlich zu den oben genannten Gründen auch ein Mittel gegen die Verbreitung von Verschwörungstheorien“, sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.