Der Internationale Bund (IB) wirbt für eine größere Akzeptanz von Familienmodellen jenseits tradierter Normvorstellungen. Anlass ist der von den UN ausgerufene „Internationale Tag der Familie“ am 15. Mai. „Viele Menschen denken bei dem Thema noch immer ausschließlich an das klassische Bild von Vater und Mutter mit zwei-drei gemeinsamen Kindern. Aber unsere Gesellschaft hat sich verändert und mit ihr die Formen des Zusammenlebens“, sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des Internationalen Bundes.
Nicht wenige Kinder leben heute bei Eltern(-teilen), die alleinerziehend oder mit einem/r neuen Partner*in in einer Lebensgemeinschaft zusammen sind. Darüber hinaus nehmen immer häufiger die Großeltern eine wichtige Rolle in der Erziehung ein. Außerdem gibt es immer mehr homosexuelle Paare, die Kinder haben. Sie alle verdienen nach Überzeugung des IB Wertschätzung und Unterstützung.
Tradierte Normvorstellungen führen häufig zur Überlastung von Patchwork-Familien
Nach Einschätzung von Beratern*Beraterinnen in entsprechenden Einrichtungen des IB leiden viele Familien unter den teilweise noch immer tradierten gesellschaftlichen Normvorstellungen. Diese geben vor, wie eine Familie zusammengesetzt sein solle und wie die Erziehung auszusehen habe. Die permanente Nicht-Erfüllung dieser traditionellen Normen kann viele Mitglieder von Patchwork-Familien überfordern. Dies wiederum kann zu Konflikten mit sich selbst, anderen Familienmitgliedern oder Außenstehenden führen.
„Familie ist der Ort, an dem man Geborgenheit erfährt und auf ein selbstständiges Leben vorbereitet wird. Dies gilt für all ihre Formen und daher müssen auch all diese Lebensentwürfe unterstützt werden. Beispielsweise sollte der Staat kinderfreundliche Arbeits- und Wohnbedingungen schaffen. Und er muss vermeiden, dass diejenigen seiner Institutionen, mit denen Familien vorrangig zu tun haben, wie Schulen oder Kitas, selbst permanent überlastet sind“, mahnt Thiemo Fojkar.
Weitere Informationen zu den Familienberatungsstellen des IB gibt es hier.