Der Internationale Bund (IB) unterstützt wissenschaftliche Forderungen, laut denen das Lehramtsstudium praxisnäher gestaltet werden sollte. Auf diese Weise ließe sich nach Ansicht des sozialen Bildungsträgers der Mangel an Lehrkräften in Deutschland bekämpfen. Zudem würde damit mehr gesellschaftliche Anerkennung für diesen Beruf einhergehen.
Bildungsforscher Professor Rainer Dollase, Psychologe an der Universität Bielefeld, schlägt eine Art „duales Studium“ vor. Lehramtsstudierende würden dann im Wechsel jeweils mehrere Monate an der Hochschule und in einer Schule ausgebildet. Das hätte unter anderem die Vorteile, dass sofort mehr Personal für den Unterricht zur Verfügung stünde und Anwärter*innen von Anfang an intensiv praktisch ausgebildet würden.
Das duale Studium hat sich in anderen Fachbereichen bewährt
Das duale Studium hat sich in anderen Fachbereichen nach Ansicht des IB bereits bewährt. Deutschlands duale Ausbildung in Lehrberufen genießt weltweit eine hohe Anerkennung. Daher unterstützt der Internationale Bund die Ideen von Professor Dollase.
„Der IB spricht sich für ein duales Studium für Lehrkräfte aus, denn das ist bereits der Weg zum Ziel. Viele junge Menschen wissen häufig erst im Referendariat, ob der Lehrberuf für sie der richtige ist. Mit diesem Modell ließe sich das viel schneller klären. Kinder und Jugendliche zu Beginn ihres Lebens zu selbstbestimmtem Handeln zu erziehen, verdient viel mehr Anerkennung. Dabei kann ein größerer Praxis-Anteil sehr hilfreich sein und falsche Berufsentscheidungen nivellieren. Denn die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der wichtigsten Zeit ihrer Entwicklung auch in schwierigen Situationen ist nicht nur Kopfsache, sondern eine große Herzensangelegenheit. Dafür ist viel Empathie für die Belange junger Menschen nötig“, sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.