Der Internationale Bund (IB) prüft mögliche Konsequenzen aus den Zwischenergebnissen einer aktuellen Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und des Robert Koch-Instituts (RKI). Demnach hat der wirtschaftliche Hintergrund der Familien von Kindern einer Kindertagesstätte Auswirkungen auf das Risiko, sich in der Einrichtung mit dem Corona-Virus zu infizieren.
DJI und RKI vergleichen eine Kita mit einem Anteil von 60 Prozent sozial benachteiligten Kindern und eine mit nur zehn Prozent. In der ersten Einrichtung sehen die Forscher*innen das Risiko einer Infektion als doppelt so hoch an wie in der Kita mit wirtschaftlich besser situierten Kindern. Die Daten stammen aus der Zeit von September 2020 bis Januar 2021.
Einen weiteren wichtigen Faktor für das Infektionsrisiko stellen demnach die Schutzmaßnahmen der jeweiligen Einrichtung dar. Sind die einzelnen Gruppen innerhalb einer Kita klar voneinander getrennt und werden auch von fest eingeteilten, unterschiedlichen Erzieher*innen betreut, so sinkt die Gefahr.
Ärmere Kinder von Kita-Schließungen stärker betroffen
Die Autoren*Autorinnen der Studie fordern daher eine vorrangige Impfung für das Personal von Kitas aus ärmeren Stadtvierteln. Die dortigen Kinder sind von Schließungen besonders hart betroffen. Sie sind stärker auf die pädagogische Förderung angewiesen als Gleichaltrige aus besser situierten Familien.
„Die Studie gibt wertvolle Hinweise, die natürlich in die weitere Planung des IB einbezogen werden. Welche Konsequenzen wir genau daraus ziehen, muss nun intern intensiv diskutiert werden. Der Schutz der Kinder und des Personals unserer Kitas hat natürlich absoluten Vorrang“, sagt der IB-Vorstandsvorsitzende Thiemo Fojkar.
Mehr Informationen zu den Kindertagesstätten des Internationalen Bundes gibt es hier.