IB Präsidium: Dramatik des Fachkräftemangels wird unterschätzt


Das Präsidium des Internationalen Bundes (IB) hat sich am vergangenen Wochenende mit dem Thema „Demografischer Wandel und Fachkräftemangel“ beschäftigt. Aktueller Anlass war die Veröffentlichung der Publikation „Perspektive 2025: Fachkräfte für Deutschland“ der Bundesagentur für Arbeit (BA). Bis dahin werden in Deutschland 6,5 Millionen ausgebildete Arbeitskräfte fehlen. Experten rechnen schon im kommenden Jahr damit, dass 500.000 Stellen nicht nicht besetzt werden können, 152.000 davon sind Stellen im Pflegebereich.

„Das Thema Fachkräftemangel ist aktuell und wird immer gravierender“, so der IB-Präsident Bruno W. Köbele, „da ist es umso verwunderlicher, dass es in der Öffentlichkeit und im Bewusstsein der Akteure bisher noch nicht entsprechend angekommen ist. 

„300.000 Jugendliche im Übergang von der Schule zum Beruf, eine erhöhte Erwerbstätigkeit von Frauen und die Weiterbildung von Mitarbeitern der Unternehmen, aber auch von Arbeitslosen - das sind die Hauptansatzpunkte, mit denen das Problem bewältigt werden kann“, so Köbele weiter. „Bei Jugendlichen müssen alle Potenziale ausgeschöpft werden, auch und besonders die der Migranten und der Leistungsschwächeren unter ihnen.“

Auch die Bundesagentur für Arbeit setzt auf die gesteuerte Zuwanderung von Fachkräften und die Qualifizierung junger Migranten. Was die Erwerbsarbeit von Frauen betrifft, liegt Deutschland im europäischen Vergleich nur im Mittelfeld, hier sind noch viele Anreize möglich, von besserer Kinderbetreuung bis hin zu flexibleren Einsatzmöglichkeiten in den Unternehmen.

Das IB-Präsidium sieht ähnlich wie die Bundesagentur vor allem die Unternehmen in der Pflicht: Die Weiterbildung von alternden Belegschaften, ihre Qualifizierung für neue Aufgaben und die Handhabung neuer Technologien ist ein Thema, das von vielen Betrieben noch ignoriert wird.

Aber auch die Politik ist hier gefordert: Qualifizierung von Arbeitslosen als arbeitsmarktpolitische Maßnahme, und hier insbesondere die Weiterbildung mit anerkannten Abschlüssen, die auf dem Arbeitsmarkt verwertbar sind, ist ein Gebot der Stunde. Mittlerweile haben sogar die internen Untersuchungen der BA nachgewiesen, dass eine nachhaltige Weiterbildung größere Effekte für den Arbeitsmarkt hat als kurzfristige Trainingsmaßnahmen.

„Der IB kann in all diesen Handlungsfeldern sein Know-how einsetzen“, so Köbele, „wir sind in der Lage, im Auftrag von Kommunen und Arbeitsverwaltung, aber auch für Unternehmen, ganzheitliche und kombinierte Angebote zu unterbreiten.“

Der IB ist einer der größten Träger der verschiedenen Projekte der beruflichen Integrationsförderung von Jugendlichen. Er bildet in annähernd 100 Berufen aus. Weiterbildungen und Nachqualifizierung für Arbeitsuchende, aber auch für Beschäftigte von Unternehmen in seinen 150 speziell dafür zugelassenen Einrichtungen sind nur einige der Dienstleistungen im Bereich der Bildung, mit denen der IB seit vielen Jahren erfolgreich ist. Er sieht sich für diese Aufgaben gut gerüstet.


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