Am 22. Oktober fand das weltweit größte Bildungstreffen seit Ausbruch der Corona-Pandemie statt. Teilgenommen haben Staatsoberhäupter, Regierungschefinnen und -chefs, Ministerinnen und Minister, weitere hochrangige Delegierte der UNESCO-Mitgliedstaaten, internationaler Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit, der Zivilgesellschaft, von Lehrerverbänden, Wissenschaft und der Privatwirtschaft. Ziel war der Austausch zu den Folgen der Covid-19-Pandemie für die Bildung und die Verabschiedung von Maßnahmen zur Bewältigung der Lernkrise.
In der verabschiedeten Erklärung äußerten die Teilnehmenden ihre Besorgnis, dass die durch Corona ausgelöste Bildungskrise das Erreichen der Ziele der Agenda Bildung 2030 der Vereinten Nationen gefährde und sogar bestehende Ungleichheiten bereits benachteiligter Lernender verschärfe. Dies betreffe beispielsweise sozioökonomisch Benachteiligte, Frauen und Mädchen, von Krisen und Konflikten Betroffene und Menschen mit Behinderungen.
„Gerade in Zeiten der Pandemie sind die Investitionen in Bildung von herausragender Bedeutung. Es darf nicht sein, dass nunmehr Bildungsinvestitionen nachrangig betrachtet werden. Das wäre ein fataler Fehler. Denn es muss alles dafür getan werden, dass gerade diejenigen Menschen, die bisher von Bildungsprozessen ausgeschlossen waren, durch die Einschränkungen der Pandemie nicht noch mehr abgehängt werden. Unser Ziel muss auch in Krisenzeiten bleiben, ihnen die gesellschaftliche und gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen. Dies gelingt erwiesenermaßen vor allem durch Bildung. Investitionen in Bildung lohnen sich, Einsparungen in diesem Bereich haben verheerende Folgen. Der IB steht für Bildung für alle, vor allem für diejenigen, die aufgrund ihrer besonderen Lebensumstände besonders benachteiligt sind. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch international“, so der IB-Vorstandsvorsitzende.
Die Teilnehmer der Bildungskonferenz haben jetzt eine Reihe von gemeinsamen Maßnahmen beschlossen, um die globale Bildungskrise zu überwinden, unter anderem die Unterstützung von Lehrkräften und Bildungspersonal, einschließlich Weiterbildung in den Bereichen digitaler und pädagogischer Kompetenzen, sowie die Bereitstellung und Verbesserung digitaler Angebote und des digitalen Zugangs für Lernende. Bekräftigt wurde zudem, dass die nationalen Ausgaben für Bildung sowie die internationalen Hilfen für Bildung gemäß der internationalen Richtwerte mindestens beibehalten oder gesteigert werden müssen.
Die vollständige Abschlusserklärung des UNESCO-Weltbildungstreffens 2020 finden Sie hier.