IB fordert bessere (Aus-)Bildungsunterstützung für junge Menschen in der Pandemie


Viele junge Menschen haben in diesem Jahr in Deutschland keinen Ausbildungsplatz gefunden. Der Internationale Bund (IB) fordert daher, ihnen von staatlicher Seite zu helfen. Foto: Benjamin Wedemeyer / Unsplash.com

Der Internationale Bund (IB) fordert von der Politik eine bessere Unterstützung der (Aus-)Bildung junger Menschen während und nach der Corona-Pandemie. Schulen waren geschlossen, Unternehmen bau(t)en Stellen ab, Agenturen für Arbeit und Jobcentern waren teilweise überlastet. Gemeinsam mit fehlenden Berufsorientierungsangeboten in Schulen führte das dazu, dass sich für viele Jugendliche der Übergang zwischen Schule und Beruf sehr schwer gestaltet. Junge Menschen, die jetzt in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt eintreten, sind die Fachkräfte von morgen. Deshalb betont der IB, dass eine „Generation Hoffnungslos“ auf gar keinen Fall entstehen darf. Am 30. September 2021 waren laut Bundesagentur für Arbeit 24.600 Bewerber*innen (sechs Prozent) noch ohne Ausbildungsplatz oder Alternativangebot.

Die Pandemie hat im vergangenen Jahr für einen deutlichen Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit gesorgt. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Gerade sozial benachteiligte Jugendliche oder Jugendliche mit besonderem Förderbedarf waren stark von den Schulschließungen beeinträchtigt. Lernrückstände, fehlende berufliche Orientierung durch nicht stattfindende Berufsmessen, Berufspraktika oder Werkstatttage führten zu Missständen. Dazu zählen unter anderem schlechte oder gar keine Schulabschlüsse und eine grundsätzliche Orientierungslosigkeit hinsichtlich beruflicher Vorstellungen.

Gestrichene Ausbildungsplätze, überlastete Jobcenter, frustrierte Jugendliche

Hinzu kommt, dass so manches Unternehmen aufgrund unsicherer Zukunftsperspektive ohnehin Ausbildungsplätze gestrichen hatte. Auch das durch das Bundesarbeitsministerium aufgelegte Programm „Ausbildungsplätze sichern“ zeigte aus Sicht des IB nicht die gewünschten Effekte. Der pandemiebedingte Anstieg der Zahl der Kurzarbeiter*innen, deren Fälle bearbeitet werden mussten, führte außerdem dazu, dass viele Jobcenter und Agenturen für Arbeit überlastet waren. Dadurch konnte den Jugendlichen keine schnelle Hilfe angeboten werden.

Angebote des Übergangssystems, wie Berufsvorbereitung oder die „Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen“ müssen wieder verstärkt in den Fokus rücken. So könnte man sozial und markt-benachteiligten Jugendlichen die Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern.

Der Internationale Bund sieht hier die Politik am Zug. „Es muss im Sinne aller Beteiligten sein, dass diesen Jugendlichen jetzt schnell und unbürokratisch geholfen wird. Sonst fühlen sie sich unbeachtet und sind irgendwann für staatliche Angebote kaum oder gar nicht mehr zu erreichen“, sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.

Zu den Aus- und Weiterbildungsangeboten des IB geht es hier.


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