Zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar warnt der Internationale Bund (IB) vor der Verharmlosung der nationalsozialistischen Verbrechen. Seit Ende des 2. Weltkriegs hat es diese immer wieder öffentlich gegeben. Aktuell hat die Relativierung oder sogar Leugnung von Verfolgung, Zwangsarbeit sowie Ermordung jüdischer und anderer Menschen zwischen 1933 und 1945 jedoch einen traurigen neuen Höhepunkt erreicht.
Einer der Gründe dafür liegt im derzeit aufgewühlten gesellschaftlichen Klima. Angesichts des Verhaltens einiger Menschen, die derzeit öffentlich die Verbrechen der Nazis verharmlosen, plädiert der IB für mehr Aufklärung und Politische Bildung. Nur diejenigen, die verstanden haben, wie unmenschlich und unnachgiebig eine Diktatur in das private und öffentliche Leben eingreift, können zwischen ihr und einer funktionierenden Demokratie unterscheiden. Nur mit dem entsprechenden Wissen sind Menschen unempfänglich für absurde, teils antisemitische Verschwörungstheorien.
„Ablehnung von Diktaturen muss zur gemeinsamen Wertebasis zählen!“
Der 27. Januar wurde 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog zum offiziellen Holocaust-Gedenktag in Deutschland erklärt. An jenem Datum befreiten im Jahr 1945 sowjetrussische Soldaten das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Mittlerweile haben auch viele andere Länder diesen Gedenktag übernommen.
„Wir können heilfroh sein, in einer Demokratie zu leben, in der alle Meinungen akzeptiert werden. Die Ablehnung von Diktaturen muss jedoch ohne Wenn und Aber zur gemeinsamen Wertebasis zählen! Schließlich ist die Verfolgung und Ermordung Andersdenkender auch heute noch in vielen Teilen der Welt traurige Realität“, sagt der IB-Vorstandsvorsitzende Thiemo Fojkar.