"Flüchtlinge brauchen Perspektiven!"


Tausende von Menschen hat der Versuch, in Europa Zuflucht und Sicherheit zu finden, in jüngster Vergangenheit das Leben gekostet. Wie groß muss ihre Verzweiflung und ihre Angst gewesen sein, wenn sie sich trotz Lebensgefahr entschlossen haben, das Risiko einer Flucht über das Mittelmeer zu wagen.

Der IB kann zwar nichts dazu beitragen, um die Risiken der Flucht zu reduzieren. Aber wir werden uns dafür einsetzen, dass diejenigen, denen die Flucht gelungen ist, in Deutschland menschenwürdig und angemessen betreut versorgt werden.

Der IB ist unter anderem Betreiber des aus früheren Zeiten bekannten Übergangswohnheims in Berlin-Marienfelde. Bundesweit betreut er zurzeit, beispielsweise in Gemeinschaftsunterkünften und Übergangswohnheimen, rund 3500 Menschen.

Viele engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IB sorgen sich um die Lebensumstände der Flüchtlinge, die hier in Deutschland einen neuen Start wagen wollen. Gemeinsam mit der IB-Präsidentin Petra Merkel ist jetzt ein Positionspapier des IB zum Thema entstanden. Das sogenannte „Marienfelder Papier“ erhebt zahlreiche Forderungen zu einer angemessenen Flüchtlingspolitik in Deutschland.

Während immer mehr Menschen in Europa und in Deutschland Zuflucht suchten, so die IB-Expertinnen und -Experten in dem Positionspapier, seien die Verhältnisse in den Aufnahmeeinrichtungen immer noch provisorisch, bei vielen drängenden Fragen fühlten sich Flüchtlinge und Fachkräfte vor Ort von der Politik alleine gelassen.

Ob einheitliche Standards bei der Unterbringung oder die Gleichstellung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen mit Jugendlichen, die schon länger in Deutschland leben: Der Bund muss sicherstellen, dass den Ländern und Gemeinden auch genug Geld für die Arbeit mit Flüchtlingen übrig bleibt. „Die Integration in die neue Heimat muss mit der Einreise beginnen“, fordert die IB-Präsidentin.

Wichtig ist den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der IB-Flüchtlingshilfen auch, dass Anwohner rechtzeitig vor der Eröffnung von Erstaufnahmeeinrichtungen in die Planung einbezogen werden, um so Vorurteile und Bedenken schon im Vorfeld abbauen zu können. Außerdem hätten auch Flüchtlinge das Recht auf freie Entfaltung und ein selbstbestimmtes Leben. Auch dafür setzt sich der IB ein.

Mit vielen weiteren Punkten bezieht der IB mit seiner Erfahrung aus mehr als 65 Jahren Arbeit mit Flüchtlingen klar Stellung. Das Positionspapier soll auch Diskussionsgrundlage für die Mitgliederversammlung des IB im Juni sein. Schon vorab wird es allen Bundestagsabgeordneten zugehen. „Das Thema duldet keinen Aufschub“, so die IB-Präsidentin Petra Merkel. „Flüchtlinge werden auch weiterhin bei uns in Deutschland Hilfe und Unterstützung suchen. Helfen ist unsere humanitäre Pflicht, aber auch, ihnen Perspektiven anzubieten.“

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Das Positionspapier im Wortlaut finden Sie hier.


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