Das Interesse der Familienministerin bei ihrem Besuch am 4. September in Thüringen galt insbesondere der Umsetzung des JMD-Programmbereichs „Respekt Coaches“. Ziel des Vorhabens ist es, primärpräventive Gruppenangebote an Schulen gegen religiös bedingten Extremismus durchzuführen. Zum Auftakt des Besuchs präsentierten rund 30 Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen der Paul-Greifzu Haupt- und Realschule gemeinsam mit dem Respekt Coach Katja Weber vom IB und Christian Weirich von Rap macht Schule den selbst kreierten Rap Song „Faust hoch!“ „Solche Projekte sind essenziell“, stellte Christian Weirich fest, „da an Schulen wenig Zeit für eine Auseinandersetzung mit den grundlegenden Themen der Jugendlichen besteht. Es ist gut, dass solche Projekte außerhalb der Schule stattfinden. Man kann sich besser öffnen und sich intensiv mit den Themen auseinandersetzen.“ Entstanden war der Song in drei Tagen. Dabei einigten sich die Schülerinnen und Schüler zunächst auf Inhalte und Schlagwörter und formulierten diese anschließend „Rap-tauglich“. Diese Sätze wurden per Abstimmung wie Gesetze gemeinsam verabschiedet. So war jeder einzelne Jugendliche am Entstehungsprozess beteiligt.
Die Ministerin wollte von den Schülerinnen und Schüler unter anderem wissen, ob Respekt und Mobbing Themen für sie seien, was die eindeutig bestätigten. Selbst nach Ansicht der jungen Menschen ist die Gesellschaft respektloser geworden, fanden sie. „Man sagt keinem mehr die Meinung, sondern schreibt verletzend über WhatsApp oder so, geht so also der wirklichen Auseinandersetzung aus dem Weg.“ Katja Weber erläutert, dass es den Schülerinnen und Schülern tatsächlich um die Auseinandersetzung und weniger die Begriffe gehe.
Nächstes Projekt im JMD-Programmbereich „Respekt Coaches“ sei es daher, so Katja Weber, die Klassensprecher*innen und stellvertretenden Klassensprecher*innen zu stärken und mit ihnen gemeinsam in Seminare zu den Themen Partizipationsmöglichkeiten und Demokratieverständnis auseinandersetzen.
Zum Schluss erläuterte Franziska Giffey den jungen Leuten noch, welche Aufgaben sie als Ministerin genau hat und wie die Gesetzgebung in der Bundesregierung geregelt ist. Damit sie sich selbst ein Bild davon machen können, lud die Ministerin sie ins Bundesfamilienministerium nach Berlin ein.