Eine selbstbestimmte Lebensgestaltung, Chancengleichheit der Lebensverhältnisse sowie die Sicherung der Zukunft von Deutschland als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort basieren auf einer qualifizierten ökonomischen Allgemeinbildung. Denn wirtschaftliches Handeln mit sozialer und ökologischer Ausrichtung ist ein essentieller Bestandteil unseres gesellschaftlichen Wohlstandes und sichert unsere Sozialstaatlichkeit. Zahlreiche Studien belegen jedoch, dass ökonomische Kenntnisse in weiten Teilen der Bevölkerung nicht vorhanden oder nur mangelhaft ausgeprägt sind. Dennoch spielen Bildungsinhalte über die komplexen Strukturen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in den Lehrplänen deutscher Schulen bislang nur eine untergeordnete Rolle. Das Bündnis für Ökonomische Bildung, ein Netzwerk aus rund 70 Organisationen aus Schule, Verbänden, Wirtschaft und Wissenschaft, möchte das dringend ändern. Seit 2019 setzen sich die Mitglieder für die verbindliche Aufnahme ökonomischer Bildungsinhalte in Schulen ein, damit alle Schüler*innen in allen Bundesländern ein fundiertes Verständnis für ökonomisch-soziale Zusammenhänge entwickeln können.
Um die gemeinsame Zielsetzung des Netzwerkes effizienter verfolgen und die Aktivitäten der beteiligten Partner besser unterstützen zu können, wurde das Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland am 29. September als gemeinnütziger Verein gegründet und eingetragen. Bei der offiziellen Auftaktveranstaltung in Berlin erklärte Vorstandsvorsitzender Thiemo Fojkar, warum der Internationale Bund (IB) Gründungsmitglied ist: „Zu unserem Leistungsangebot gehören Schulen mit wirtschaftlicher Ausrichtung sowie die Hochschule für Management und Marketing in Mannheim, deshalb ist es uns wichtig, das Verständnis für ökonomisches Handeln in Schulen zu stärken, durchaus in einem kritischen Dialog mit sozialen und ökologischen Zielsetzungen.“ Bei der Gründerversammlung verabschiedeten die Mitglieder vier gemeinsame Eckpunkte, die den Rahmen für eine nationale Strategie für ökonomische Bildung beschreiben (PDF: Eckpunkte einer nationalen Strategie). Welche Bedeutung der IB für die Erreichung des Kernziels, ökonomische Bildung für alle Schüler*innen in Deutschland verpflichtend im Schulunterricht zu verankern, hat, erläutert Thiemo Fojkar: „Wir geben dem Anliegen der ökonomischen Bildung eine Stimme, schärfen das gesellschaftliche Bewusstsein für die grundlegende Bedeutung der ökonomischen Bildung, fördern die Zusammenarbeit zwischen Behörden, Hochschulen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft und schaffen Gelegenheiten zum Austausch von Erfahrungen und Best Practices.“
Weitere Gründungsmitglieder sind der Bundesverband der Mittelständischen Wirtschaft e. V., in dem der IB im Vorstand vertreten ist, die Deutsche Börse AG, die Stiftung Flossbach von Storch, der Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte, die Joachim Herz Stiftung, der Verband Deutscher Realschullehrer, das Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg sowie der Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller.