Die Nationale Armutskonferenz warnt davor, dass arme Menschen durch die Folgen der Pandemie besonders gefährdet seien. „Die Maßnahmen, die uns als Gesellschaft helfen, die Krise bestmöglich zu überstehen, treffen manche Menschen härter als andere. Wer keinen Wohnraum hat oder auf beengten Verhältnissen leben muss, kann sich schneller infizieren als jene, die in idealeren Bedingungen leben können. Viele Anlaufstellen für Menschen in finanzieller Not mussten schließen, so dass es für manch einen Hilfesuchenden zur Odyssee werden kann, Hilfe beim Obdach und Essen zu erhalten. Und es darf einfach nicht sein, dass vor allem Frauen in prekären Arbeitsverhältnissen als systemrelevant unsere Gesellschaft am Laufen halten, die Kinder betreuen und sich um die Pflege von Angehörigen sorgen und dabei selbst kaum entlastet werden“, sagt Gerwin Stöcken, Sprecher der Nationalen Armutskonferenz, in einer heute veröffentlichten Meldung.
„Durch den allgemeinen Rückzug ins Private ist Armut jetzt nicht mehr so offensichtlich, aber sie bleibt eines der großen Probleme unseres Landes“, ergänzt der IB-Vorstandsvorsitzende Thiemo Fojkar. „Auch darum muss die Politik jetzt dafür sorgen, dass die Strukturen der Hilfe in diesem Land erhalten bleiben, damit wir nach der aktuellen Krise dieses Thema mit bewährter Kompetenz weiter angehen können“, fordert Fojkar. Der IB ist Gastmitglied der Nationalen Armutskonferenz.