Berlin – Im Rahmen der Berliner Kältehilfe stehen jeden Winter Notunterkünfte bereit, in denen obdachlose Berliner*innen einen Übernachtungsplatz finden. Doch nicht nur Minustemperaturen können Obdachlosen gefährlich werden, sondern auch die sommerliche Hitze bei über 30 Grad Celsius. Deshalb startet der Berliner Senat gemeinsam mit dem IB Berlin-Brandenburg das Modellprojekt „Hitzehilfe“. Am 18. Juli eröffnet die Notunterkunft in Berlin Schöneberg.
Seit mehr als 25 Jahren unterstützt der Senat im Rahmen der Berliner Kältehilfe Projekte, die obdachlosen Menschen in den Wintermonaten Schutz vor Kälte gewähren und niedrigschwellige, unbürokratische Übernachtungsmöglichkeiten anbieten. In diesem Jahr endete die Kältehilfesaison am 30. April; zahlreiche Notunterkünfte stellten ab Mai ihren Betrieb ein.
Gerade für Menschen, die dauerhaft auf der Straße leben, können jedoch auch hohe Temperaturen im Sommer lebensbedrohlich werden. Für sie gibt es kaum Möglichkeiten, sich abzukühlen und vor der Hitze zu schützen. Oft fehlt ihnen der Zugang zu frischem Trinkwasser, ebenso wie zu notwendigem Sonnenschutz und passender Kleidung. In den seltensten Fällen können sich obdachlose Menschen auf die Witterungsbedingungen am Tag vorbereiten.
Im Modellprojekt „Hitzehilfe“ bietet der IB Berlin-Brandenburg im Auftrag des Senats eine Anlaufstelle für obdach- und wohnungslose Menschen. Die erste Sommer-Notunterkunft eröffnet am 18. Juli 2022 in der Kurmärkischen Straße 1-3 in Berlin Schöneberg. Insgesamt 30 obdach- und wohnungslose Menschen können sich täglich von 10 bis 20 Uhr in der Unterkunft aufhalten, duschen und ausruhen. Sie erhalten außerdem vor Ort zubereitetes Essen und Getränke sowie bei Bedarf Thermosflaschen, Kleidung, Sommerschlafsäcke und Sonnenschutzprodukte. Neben der Unterbringung und Verpflegung bieten die Sozialarbeiter*innen und ehrenamtlichen Helfer*innen auch niedrigschwellige Beratungen und Unterstützung an.