Inobhutnahme- und Brückengruppe

Die Aufnahme erfolgt nach einer Anfrage durch das Jugendamt bei der zuständigen Bereichsleitung und in Akutfällen (nachts, am Wochenende und an Feiertagen) direkt am Standort der Wohngruppe.

Tel.           0281 98409-43

E-Mail      WG2-Schillwiese-Wesel@ib.de

Nach der Aufnahme wird dem Kind / dem Jugendlichen eine pädagogische Fachkraft zur Seite gestellt. Diese übernimmt in Regel die Gespräche mit den Sorgeberechtigten, den Vormündern, dem Jugendamt usw. In Krankheits- und Urlaubssituationen wird eine Vertretung benannt.  

Binnen vierzehn Tagen muss ein Gespräch zur Klärung der weiteren Perspektive (wie z.B. Beendigung der Inobhutnahme nach 14 Tagen oder Beginn einer anschließenden Brückenphase) zwischen dem Jugendamt, den Kindern/ Jugendlichen, deren Personensorgeberechtigten und Vertreter*innen der Einrichtung erfolgen.

Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche zwischen dem 12. und dem 18. Lebensjahr, die sich aufgrund von akuten Krisen, persönlicher, familiärer oder sozialer Probleme oder zum Schutz und zur Gefahrenabwehr kurzfristig aus der Familie oder ihrem bisherigen Umfeld trennen wollen bzw. getrennt werden müssen. Auch Kinder und Jugendliche, die bereits in ambulanten Settings betreut werden und kurz-oder mittelfristig nicht in der Familie bleiben können sowie Kinder und Jugendliche ohne festen Wohnsitz können hier aufgenommen werden. Die Aufnahme ist unabhängig von der Herkunft, der Muttersprache, der Religionszugehörigkeit, dem Geschlecht und der sexuellen Orientierung möglich.

Ziel dieses Angebotes ist die Unterbringung zur Sicherstellung des individuellen Schutzes von Kindern und Jugendlichen sowie die Entlastung des Herkunftssystems. Im Fokus der Aufnahme- und Brückengruppe steht die zeitnahe und sozialraumorientierte Hilfe.

Innerhalb der Aufnahme- und Inobhutnahmephase stehen die folgenden Ziele im Vordergrund:

• Schaffung eines Ortes des Ankommens, des Schutzes, der Ruhe und Geborgenheit
• Entlastung des Kindes / Jugendlichen und der Herkunftsfamilien
• Schutzraum für die Kinder / Jugendlichen (vor allem auch vor kindeswohlgefährdenden Übergriffen aus dem Herkunftsmilieu)
• Die Begegnung mit den Pädagogen*innen wird geprägt von emotionaler Wertschätzung.
• Entlastung des Kindes / Jugendlichen von aktuellen Stressoren, die den Aufenthalt in bisheriger Unterbringungsform unmöglich machen

Durch eine Brückenphase kann eine Ruhephase und Neuorientierung erreicht werden. Viele Kinder und Jugendlichen müssen die zum Teil traumatischen Erlebnisse der Inobhutnahme und der Umstände die zu dieser führten verkraften. Innerhalb der Brückenphase kann das Kind / der Jugendliche beginnen sich mit den Geschehnissen auseinanderzusetzen, sich auf die neue Situation einstellen und gemeinsam mit den Pädagogen mögliche passgenaue Perspektiven erarbeiten.