Zum Tag des Babys am 2. Mai macht der Internationale Bund (IB) auf sein Angebot für Säuglinge und Kleinkinder respektive deren Eltern in Bad Kreuznach aufmerksam. Bei der Maßnahme handelt es sich um ein präventives und intervenierendes Intensivprogramm im Rahmen der „Frühen Hilfen“. Es richtet sich an Familien mit Säuglingen und Kleinkindern im Alter von null bis drei Jahren.
Die zeitlich auf drei Monate begrenzte und intensive Hilfe zur Erziehung wird im Team von jeweils zwei sozialpädagogischen Fachkräften sowie einer Hebamme durchgeführt. In der Regel finden zunächst tägliche Hausbesuche statt, im Verlauf können diese je nach Bedarfslage und Entwicklung reduziert werden. Die Hilfe umfasst Krisenintervention, Clearing (Klärung, ob das Kind in der Familie verbleiben und dort gut aufwachsen kann), Beratung und Unterstützung sowie die Bedarfsermittlung für weiterführende Hilfen.
Dieses präventive und individuell ausgerichtete Angebot soll Entwicklungsbedingungen, Pflege sowie Versorgung der Kinder verbessern. Zudem soll einer möglichen Überforderung eines oder beider Elternteile entgegengewirkt sowie ein Verbleib des Kinds in der Familie ermöglicht werden. Während der Maßnahme findet eine enge Kooperation mit beteiligten Institutionen wie Kinderarzt oder -garten statt.
Betreute Familien oft von Armut, Sucht, Gewalt oder Wohnungsnot betroffen
Die Hilfe ist insbesondere für junge Mütter und Väter oder Familien gedacht, die mit der Pflege, Versorgung und Betreuung sowie der altersadäquaten Förderung ihrer Kinder überfordert scheinen. Oftmals sind die betreuten Familien von vielfältigen Problemlagen wie Arbeitslosigkeit, Armut, Sucht, psychischer Erkrankung, Gewalt, Isolation oder Wohnungsnot betroffen. Darüber hinaus hilft der IB den Familien bei bürokratischen Themen. Gleichzeitig werden die Familien in der Bewältigung möglicher Krisensituationen begleitet und an ein soziales Netzwerk angebunden, etwa eine Krabbelgruppe.
Nach wie vor stellt die Gründung einer Familie und die Geburt eines Kindes auf verschiedenen Ebenen (persönlich und existenziell) eine immense Herausforderung dar. Dies schlägt nicht selten in Überforderung um, was sich auf die Entwicklungschancen der Kinder auswirkt. Dies alles geschieht bei stetig steigenden gesellschaftlichen Erwartungen und teilweise überlasteten Unterstützungssystemen. Damit wird die Kluft zwischen Familien mit guter existenzieller Grundlage und jenen in prekären Lebenssituationen deutlicher. Letztlich sind die Chancen der Kinder für ein gutes, gleichberechtigtes Aufwachsen sehr unterschiedlich und nur zum Teil von den individuellen Möglichkeiten der Eltern abhängig.
„Insgesamt ist es schön, mit wie viel Engagement und Liebe sich die Eltern um ihr Kind kümmern können, wenn sie, ohne dafür verurteilt zu werden, aus einer Überforderungssituation herausbegleitet werden. Die Kinder blühen auf und bekommen die Möglichkeit, sich entsprechend ihrer Möglichkeiten sowie der der Eltern zu entwickeln“, sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.